Bestandesführung aktuell - Sojabohne im 00- & 0-Gebiet

15. März 2021

Die wichtigsten österreichischen 00-Soja-Anbaugebiete liegen im Osten Niederösterreichs, im Burgenland sowie in der Steiermark und Kärnten . Das dort vorherrschende milde pannonische Klima bietet ideale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Sojaanbau. Am besten eignen sich tiefgründige, leicht erwärmbare Böden mit hoher Wasserhaltefähigkeit und schwach saurer bis neutraler Bodenreaktion (pH-Werte von 6,5 bis 7). Auf sehr leichten Böden mit geringerer Wasserspeicherfähigkeit sollte eine Beregnungsmöglichkeit gegeben sein. Eine vorfruchtbedingt zu hohe Stickstoffnachlieferung beeinträchtigt die Besiedelung der Wurzeln mit Knöllchenbakterien (Rhizobien). Dies ist besonders bei der Fruchtfolgegestaltung und Standortauswahl zu beachten. Ideal ist ein gut abgesetztes, nicht allzu feinkrümeliges Saatbeet mit möglichst wenigen Bodenunebenheiten, da das Schneidwerk des Mähdreschers bei der Ernte recht tief ansetzt und es bei übermäßig unebenem Untergrund zu starken Verschmutzungen des Ernteguts kommen kann. Abhilfe schafft hier der Einsatz von sich dem Boden anpassenden Flexschneidwerken. Auf steinigen Böden sollte vor der Aussaat eine Walze zum Einsatz kommen, um die Steine in den Boden zu drücken und so Schäden an der Erntemaschine zu vermeiden.

Ist aufgrund der Vorfrucht oder einer üppigen Begrünung viel Biomasse auf dem Acker verblieben, sollte diese möglichst zeitig in den Boden eingearbeitet werden, um einen optimalen Bodenschluss für das abgelegte Saatgut und einen ausreichend hohen Feldaufgang zu gewährleisten.

Der Anbauzeitpunkt richtet sich nach der Bodentemperatur. Diese sollte mindestens 10 °C (optimal ab 12° C) betragen und in den darauffolgenden Tagen nicht darunter fallen. Im Osten Österreichs ist dies meistens ab Ende April gegeben. Gesät wird in 3-5 cm Tiefe mit einer Saatstärke von 50-60 Körner/m2, abhängig von Verzweigungsfähigkeit und Sortentyp der jeweiligen Sorte. Da junge Sojapflanzen nur geringe Konkurrenzkraft gegenüber Verunkrautung haben, ist eine rasche Jugendentwicklung der Schlüssel zum Erfolg.

Für das Trockengebiet besonders gut geeignet sind die beiden äußerst leistungsstarken und trockentoleranten 00-Eigenzüchtungen ATACAMA und ANGELICA, als auch die überaus standfeste und verzweigungsfreudige AVENIDA im 0-Reifebereich. Als früher reifende Alternative hat sich die äußerst standfeste und proteinreiche Neuzüchtung ACHILLEA etabliert.